Das Gleichnis vom Skorpion und der Schildkröte
Auf der Insel des Skorpions ist ein Feuer ausgebrochen, das ihn vernichten wird. Am Inselufer trifft er eine Wasserschildkröte, die ihn ohne Probleme an das rettende Ufer bringen könnte. Der Skorpion bittet die Schildkröte, ihm zu helfen. Die Schildkröte lehnt ab mit der Begründung, der Skorpion würde sie stechen und dann müsse sie sterben. Nun fleht der Skorpion und bettelt und verspricht hoch und heilig, die Schildkröte nicht zu stechen. Die Schildkröte könne ihm auch glauben und vertrauen, denn das wäre ja sein eigener Untergang. Das überzeugt die Schildkröte. Sie lässt sich breitschlagen und gestattet dem Skorpion, auf ihren Panzer zu steigen. Auf halbem Wege zum rettenden Ufer geschieht es doch – der Skorpion sticht der Schildkröte in den ungeschützten Nacken. Die Schildkröte kann dieses Verhalten nicht verstehen und fragt im Sterben den Skorpion, warum er das getan habe, schließlich müsse er nun selbst auch untergehen und ertrinken. Darauf antwortet der Skorpion: „Ich weiß. Und ich weiß auch, dass ich Dich angelogen habe. Aber ich kann nicht anders. Es ist eben meine Natur.“